Zave.it: Erfahrungen mit der neuen Cashback-App
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Ein detaillierter Vergleich und die Wirkung auf Creators
Der YouTuber David Henrichs, besser bekannt als “Dave” hat Ende 2023 eine Videoreihe gestartet, wo er zeigt, wie ein Unternehmen gegründet wird. Seine Geschäftsidee: Die Cashback App “Zave it”. Torben Platzer schaut sich in einem Selbstexperiment die App genauer an und zeigt nicht nur auf, wie hoch das Einsparpotenzial für den Nutzer ist, sondern beleuchtet auch die Verdienstmöglichkeiten als Creator. Er zieht dabei auch den Vergleich zu bestehenden Cashback-Portalen wie Shoop und iGraal, um festzustellen, wie lukrativ “Zave it” wirklich ist.
Cashback-Programme haben seit ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 2010 kontinuierlich an Popularität gewonnen. Das Prinzip ist einfach: Nutzer erhalten bei ihren Online-Einkäufen einen Teil des ausgegebenen Geldes zurück, anstatt Treuepunkte zu sammeln, die in andere Prämien umgewandelt werden müssen. Um von diesem Angebot profitieren zu können, müssen Nutzer sich bei dem entsprechenden Anbieter registrieren und die Cookies der Cashback-Anbieter akzeptieren, damit ihre Käufe nachverfolgt werden können. Die Höhe des Cashbacks hängt von den Vereinbarungen zwischen den Cashback-Portalen und ihren Partnerunternehmen ab. Der Prozentsatz des Cashbacks ist dabei kein Geheimnis und wird direkt von Beginn angezeigt.
Torben verdeutlicht in seinem Video auch anhand einer Beispielrechnung von Shoop zu Adidas, Cashback wie folgt: Shoop als Cashback-Anbieter erhält von Adidas 7,5% Provision für die Vermittlung des Kunden an Adidas. Diese 7,5% Provision gibt Shoop nun zu 7% an den Kunden weiter und behält selbst lediglich 0,5% der Provision ein. Shoop geht aber auch transparent damit um, dass die Plattform zusätzlich zu den Provisionen auch Boni für die Vermittlung von Neukunden und Vertragsabschlüssen, beispielsweise bei Internetanschlüssen, Bankkonten oder Versicherungen erhält.
Shoop schreibt außerdem, dass es bei der Plattform häufig zu einer Mischkalkulation kommt. Sie legen in manchen Fällen selbst drauf, um den Nutzern eine runde Cashbackrate zu bieten und wenn es den Nutzern dabei hilft, ihr Cashback zu berechnen.
Für Shops sind Cashbackangebote natürlich besonders interessant und lukrativ, wenn es viele Nutzer auf einer Plattform gibt. Dies ist einer der Gründe, warum nahezu alle Cashback-Portale mit der Anzahl an Nutzern werben. Außerdem ist eine hohe Anzahl an Nutzern auch ein Social Proof, der für viele Nutzer selbst wichtig ist.
Das in Frankreich gegründete Cashback-Portal iGraal wirbt beispielsweise mit über 5.000 Partnershops und 10 Millionen Mitgliedern. Bei dem deutschen Cashback-Portal Shoop sind es 1,6 Millionen Nutzer.
Besonders interessant ist für Torben der direkte Vergleich von Daves neuer Cashback-App mit anderen etablierten Anbietern. In diesem Zusammenhang betont er auch nochmal, dass er gerade bei den Cashback-Deals an den Konditionen interessiert ist, da Dave mit dem Startup “Zave it” ja weder Millionen von Nutzern, noch einen riesigen Konzern vorweisen kann. Faktoren, die im Regelfall allesamt wichtig sind, um gute Konditionen zu verhandeln.
Dave wirbt damit, dass “Zave it” die Spar-App der nächsten Generation ist. Nicht nur soll man durchschnittlich 5% bei seinen Online Käufen sparen, sondern gleichzeitig auch seinen Lieblingscreator unterstützen können. Obwohl es sich um ein Startup handelt, sollen schon kurz nach dem Launch des Projekts mehr als 200 Marken und Shops vertreten sein. Das Angebot soll sich stetig erweitern und an den Nutzer angepasst werden. Die Auszahlung des Cashbacks soll dabei bereits ab einem Euro erfolgen.
Cashback-App “Zave it” als Nutzer
Kurz nachdem die App in den App-Märkten verfügbar war, kletterte sie direkt auf Platz 1. Nachdem man sich einloggt, gibt es 3 Reiter: “Home”, “Angebote” und “Profil”. Das Guthaben, also wie viel Cashback bereits verdient wurde, wird oben im Home-Reiter angezeigt. Auch kann man dort einsehen, wie viel Cashback noch “offen” ist. Bei Cashback-Anbietern ist es nämlich so, dass zuerst die Rückgabefrist abgewartet wird. Wird das gekaufte Produkt zurückgegeben, verfällt selbstverständlich auch der Anspruch auf das Cashback. Kurz nach dem Start von “Zave it” wurde jedoch in den F.A.Q. darauf hingewiesen, dass die Auszahlung des Cashbacks bis zu 120 Tage, also knapp 4 Monate, dauern kann.
Das besondere an der Cashback-App von Dave ist, dass man auch Creator unterstützen kann. In der App kann man sich einen Creator aussuchen, der sich ebenfalls bei “Zave it” als Creator registriert hat. Hat man einen Creator ausgewählt, erhält dieser eine 20% Provision, welche sonst automatisch an “Zave it” selbst gehen würde. Dem Nutzer wird also nichts von seinem Cashback-Anteil weggenommen.
In der App werden außerdem die Top-Deals prominent angezeigt, zum Zeitpunkt des Videos unter anderem Nike mit 6,5% Cashback und Fressnapf mit 10%. Klickt man den Deal an, gelangt man auf eine Übersicht mit den genauen Konditionen. Man sieht wie lange der Deal noch gültig ist, wann das Cashback voraussichtlich ausgezahlt wird, sofern die Bestellung nicht storniert oder retourniert wird, für welche Artikel das Cashback zählt, sofern es nicht generell für den ganzen Shop zählt und wenn es unterschiedliche Prozentsätze im Cashback gibt, wird auch dies transparent dargestellt, welcher Prozentsatz für welche Artikel gilt. Außerdem gibt es wichtige Hinweise, was getan werden muss, damit die Bestellung korrekt erfasst wird und sich für das Cashback qualifiziert. Bei dem Nike Beispiel müssen unter anderem die Cookies auf der Seite des Händlers akzeptiert werden und es dürfen keine Gutscheincodes von anderen Cashbackseiten oder Apps genutzt werden.
Geht man nun auf “Cashback aktivieren” öffnet sich automatisch die Seite des Händlers in einem In-App-Browser. Am unteren Bildschirmrand wird dem Nutzer bestätigt, ob das Cashback aktiv ist. Torben bemängelt jedoch, dass sich der Shop im In-App-Browser öffnet und nicht beispielsweise die App des Händlers selbst, sofern man diese installiert hat. Dadurch muss man sich regulär nochmal mit seinen Daten im Nutzerkonto für den jeweiligen Hersteller neu anmelden. Tendenziell würde er also lieber die Desktop Variante von “Zave it” nutzen, da er dort seinen eigenen Browser nutzen kann.
Neben den Top-Deals gibt es auch personalisierte Cashback-Angebote. Dabei sollte dem Nutzer jedoch bewusst sein, dass sein Shoppingverhalten gespeichert und analysiert wird. Dafür erhält man aber auch“maßgeschneiderte” Angebote mit der Zeit, die dem Nutzer am meisten zusagen sollten.
Unter dem “Angebote” Reiter gibt es alle Rubriken, wie beispielsweise “Reisen & Urlaub”, “Haus & Garten” oder auch “Geschenke & Blumen”. Im “Profil” Reiter hat man dann die Möglichkeit, sein verfügbares Cashback auszahlen zu lassen. Zum Zeitpunkt von Torbens Selbstexperiment, wurden dafür auch nur Name, Anschrift und die IBAN benötigt. Anschließend konnte man noch den Betrag entsprechend seines Guthabens auswählen und die Auszahlung bestätigen.
So profitieren Creator von der Cashback-App
Da Torben sich bei “Zave it” zusätzlich als Creator beworben hat, gibt es in seinem Video auch dazu eine Übersicht. In einem übersichtlichen Dashboard kann der Creator nicht nur seinen gesamten Umsatz sehen, sondern hat auch einen Referral-Link und einen QR-Code zum teilen. Außerdem sieht man auf dem Dashboard auch, wie viele Unterstützer man insgesamt hat. Das ganze ist unterteilt in Unterstützer mit mehr als 7 Tagen und Unterstützer, die in weniger als 7 Tagen ablaufen. Hintergrund dabei ist, dass die Nutzer, welche Creator aktiv unterstützen wollen, diese Unterstützung nach einiger Zeit selbstständig erneuern müssen. Tun sie dies nicht, gehen die weiter oben genannten 20% an “Zave it”. Der Nutzer hat aber auch jederzeit die Möglichkeit seinen Lieblingscreator weiter zu unterstützen oder beispielsweise auch auf einen anderen Creator zu wechseln, sofern dieser ein Creatorkonto bei “Zave it” hat.
Dies ist insoweit interessant, da es vermutlich die Aktivität, nicht nur bei Nutzern, sondern auch bei Creatorn fördern soll. Dadurch reicht es nämlich nicht, einmal Werbung zu machen und auf seinen Refferal-Link hinzuweisen, sondern muss der Creator quasi regelmäßig auf die Cashback-App hinweisen und macht so regelmäßig kostenlose Werbung für Daves App.
Cashback-App “Zave it” im Praxistest
Torben hat die App selbstverständlich auch getestet. Seine erste Bestellung war über Lieferando. Dort hat alles direkt auf Anhieb funktioniert und der vorgemerkte Cashback in Höhe von 3% wurde wenige Minuten, nachdem er online bezahlt hat, angezeigt.
In seinem Test gab es auch keine 24-Stunden-Sperre oder Ähnliches. Dies hat Torben herausgefunden, da er kurze Zeit nach seiner ersten Bestellung bei Lieferando noch eine zweite aufgab. Auch hier wurde ihm das vorgemerkte Cashback wenige Minuten nach der Bezahlung angezeigt.
Seine dritte Bestellung war ein Parfüm bei Flaconi für rund 300 Euro. Das Cashback in Höhe von fast 20 Euro wurde auch in diesem Fall kurze Zeit nach der Bezahlung vorgemerkt.
Sein vierter Test war ein reduziertes Parfüm bei Douglas, wodurch das Cashback natürlich ebenfalls reduziert wird, aber ebenfalls wenige Minuten nach der Bezahlung vorgemerkt wurde.
Der fünfte Test hat Torben dann doch überrascht: Er hat bei Nike neue Sportschuhe bestellt, diese allerdings nicht herkömmlich bezahlt, sondern die Punkte seiner Amex Kreditkarte genutzt. Auch wenn er dies aufgrund der Umrechnung von Dollar in Euro nicht empfiehlt, wurde ihm das Cashback, auch wenn es länger gedauert hat, letztendlich vorgemerkt. Es ist dennoch wichtig zu beachten, ob derartige Methoden bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden.
Zusammengefasst hat Torben mit den fünf Bestellungen über “Zave it” 545,49 Euro ausgegeben und ein vorgemerktes Cashback in Höhe von 31,30 Euro. Dies liegt über den von “Zave it” selbst genannten durchschnittlichen fünf Prozent.
Jetzt steht aber die Frage nach dem Vergleich im Raum. Wie schneidet die Cashback-Konkurrenz wie Shoop aus Deutschland, iGraal aus Frankreich oder TopCashback aus England ab?
Bei der Nike Bestellung war “Zave it” mit 6,5% vor den anderen Anbietern. TopCashback bot zum Zeitpunkt des Selbstexperiments 4% ab, Shoop 3% und iGraal 2%.
Bei flaconi hatte TopCashback mit 10% die Nase vorn. “Zave it” lag mit 8% auf Platz zwei und Shoop sowie iGraal gaben 3% Cashback zurück.
Bei Douglas haben Shoop, iGraal und TopCashback jeweils 10%, während es bei “Zave it” 6% waren.
Und bei Lieferando gaben TopCashback und Shoop jeweils 4$ Cashback an den Nutzer zurück, bei “Zave it” und iGraal waren es jeweils 3%.
Ein mydealz-Nutzer hat sich die Mühe gemacht und “Zave it” kurz nach Start gegen die 3 anderen Anbieter in den direkten Vergleich zu stellen. Das Erstaunliche dabei ist tatsächlich, dass “Zave it” bei 112 Angeboten einen höheren Cashback Prozentsatz vorweisen konnte als die Konkurrenz. Lediglich TopCashback konnte bei 122 Angeboten mehr Cashback vorweisen. iGraal und auch Shoop haben lediglich in jeweils 14 Fällen einen besseren Wert vorweisen können.
Torben hat sich auch das Thema “Neukundenbonus” angeschaut und festgestellt, dass es lediglich bei iGraal einen Bonus von 10 Euro gibt. Die anderen drei Anbieter geben keinen Bonus. Bei dem “Freunde werben Freunde” Programm kommt niemand an “Zave it” mit dem 20% Cashback Bonus vorbei, iGraal zahlt 5€ pro Nutzer und beteiligt den Werber lebenslang mit 10% am Cashback der geworbenen Nutzer. TopCashback bietet einmalig 15 Euro und Shoop zahlt 10 Euro pro Nutzer.
Noch günstiger durch Gutscheincodes?
Torben testet in seinem Selbstexperiment auch, ob man noch günstiger im Internet shoppen kann, indem man Gutscheincodes nutzt. Gutscheincodes können durchaus höhere Rabatte bieten, als die Cashback-Portale. Doch entsprechend gute Codes zu finden, die auch noch aktiv sind und im Zweifel für das jeweilige Produkt genutzt werden können, kann sehr mühsam sein.
Er handhabt diese Situation deshalb so, dass er bei hochpreisigen Artikeln durchaus auf die Suche geht, aber bei alltäglichen oder kostengünstigen Produkten eher auf einen Cashback-Anbieter setzt.
In seinem Test war bei Thalia ein Weihnachtsrabatt aktiv, so konnte Torben die Bücher einfach in den Warenkorb legen und der Rabatt wurde direkt abgezogen. Das war deutlich schneller und einfacher als ein Cashback-Portal wie “Zave it” zu nutzen. Zumal in den Cashback Konditionen speziell für Thalia sogar Bücher explizit ausgeschlossen waren. Auch gibt Torben zu bedenken, dass bei der Verwendung eines Gutscheins der Rabatt sofort abgezogen und nicht in Rechnung gestellt wird, während man beim Cashback warten muss, bis es verbucht wurde und ausgezahlt werden kann.
Bei der Suche nach anderen Gutscheinen hat Torben jedoch auch negative Erfahrungen gemacht. Er suchte beispielsweise nach einem Lieferando Gutschein und fand einen bei BILD der mit 20% angegeben wurde. Nachdem er diesen ausgewählt hat, wurden aus den 20% plötzlich drei Euro und dann war der Gutscheincode nicht mehr aktiv.
Datenschutzbedenken
Datenschutz ist ein immer wichtigeres Thema. Nicht nur müssen immer mehr Unternehmen darauf achten, welche Daten sie erheben dürfen und welche nicht, sondern auch die Konsumenten werden immer sensibler bei dem Thema.
Bei Cashback-Portalen ist daher grundsätzlich zu bedenken, dass die Cookies akzeptiert werden müssen, damit die Bestellung korrekt getrackt und erfasst wird. Andernfalls erhält man kein Cashback. Da man jedoch alle Cookies akzeptiert, werden nunmal auch sämtliche Daten durch das Einverständnis erhoben, genauestens analysiert und mit Partnerunternehmen geteilt.
Fazit
Der Launch von “Zave it” war stark. Nicht nur sind die Nutzerzahlen innerhalb kürzester Zeit explodiert und die App rankte auf Platz 1 in den App-Märkten, sondern auch die Cashback-Angebote und Partner waren vielfältig. Und das, obwohl sie als Startup sicherlich schlechtere Verträge und Konditionen haben im Vergleich zur etablierten Konkurrenz.
Trotzdem muss man festhalten, dass der einzige Mehrwert im Vergleich zu anderen Cashback-Portalen die Unterstützung der Creator in Höhe von 20% ist. Auch wenn in dem mydealz-Beitrag festgestellt wurde, dass “Zave it” zu diesem Zeitpunkt die zweitmeisten besten Angebote hatte, bleibt es fraglich, ob dies dauerhaft Bestand hat.