Die Wahrheit über Watch-To-Earn Projekte: XCAD Network Erfahrungen
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Was ist das XCAD Network?
Geld verdienen im Internet ist ein spannendes Thema. Und da das Interesse daran so enorm ist, gibt es viele schwarze Schafe auf dem Markt. Torben Platzer untersuchte ein spezielles Projekt, welches Zuschauer für das Anschauen von Videos belohnen soll. Das Projekt trägt den Namen XCAD Network und zielt darauf ab, als Vorreiter der Watch-To-Earn Revolution aufzutreten. Dabei sollen sowohl Zuschauer als auch Content Creator unterstützt werden.
Spannend wird das Projekt dadurch, dass Mr. Beast in das XCAD Network investiert hat. MrBeast ist das wohl bekannteste Gesicht auf ganz YouTube. Zum Zeitpunkt des Videos hat er gerade die 200 Millionen Abonnenten geknackt und seine Videos erhalten monatlich akkumuliert Milliarden Aufrufe. Sein Erfolg basiert dabei natürlich nicht auf Zufall und Glück, sondern entspringt einem tiefsitzenden Marktverständnis und wohlüberlegten Geschäftsentscheidungen. Grund genug für Torben Platzer, sich das XCAD Network einmal genauer anzuschauen.
Das XCAD Network betrachtet sich selbst als Watch-to-Earn Revolution. Durch ein Plugin oder alternativ eine App, können Videos von Content Creator geschaut werden, wofür man Play-Token erhält. Neben MrBeast partizipieren weitere große Content Creator wie KSI am XCAD Network. Alle Creator zusammen sollen um die 500 Millionen Abonnenten aufweisen.
Investition in das XCAD Network
Um als Zuschauer Geld zu verdienen, muss im Vorfeld in das XCAD Network investiert werden. Dazu gibt es verschiedene Boxen, die sich in einer Preisspanne von 27 US-Dollar bis hin zu 2.800 US-Dollar bewegen. Bezahlt werden die Boxen entweder per Kreditkarte oder durch BNB-Coins, der hauseigenen Kryptowährung der Binance Plattform.
Durch den Erwerb einer Box erhält man ein NFT (Non-Fungible Token), welcher im XCAD Network als “Nerd” bezeichnet wird. Dieser “Nerd” ist jeweils auf ein Video-Genre spezialisiert. Beispielsweise Gaming, Wissen oder Entertainment. Am meisten verdienen soll man in diesem Fall wohl, wenn man sich Videos passend zu seinem “Nerd” anschaut.
Torben entscheidet sich in seinem Video für die “Common Box”, welche 242 US-Dollar kostet. Der “Nerd” in seiner Box ist spezialisiert auf das Video-Genre “Sport”. Durch verschiedene Filter kann Torben die Sprache der Videos und auch die Genres auswählen. In seinem Fall wurden ihm für deutsche Videos aus der Kategorie Sport Content Creator wie “ViscaBarca”, “EliasN97”, “SidneyEweka” und “Broski” vorgeschlagen.
Erste Ergebnisse und Optimierungspotenzial
Anfangs war Torben von den Ergebnissen überrascht. Nach gerade einmal 5 Videos soll er bereits etwas mehr als 4 Euro verdient haben. Der Gewinn ist jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig, wie er aufzeigt. Es gibt ein Levelsystem von 1 bis 10, wobei 10 natürlich das höchste Level darstellt.
Zusätzlich zum Levelsystem haben die “Nerds” auch verschiedene Eigenschaften:
Ruf: Der Ruf bestimmt, wie hoch die Belohnungen für das Anschauen von Videos ausfallen.
Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit verspricht einen monetären Bonus, wenn man die Videos möglichst schnell nach Veröffentlichung schaut.
Glück: Wenn die Eigenschaft “Glück” besonders hoch ist, kann man zusätzliche Tokens für das Anschauen von Videos erhalten.
Ausdauer: Durch “Ausdauer” wird bestimmt, wie effizient das eigene NFT “repariert” werden kann.
Zu der “Reparatur” erklärt Torben, dass man im XCAD Network nicht einfach beliebig viele Videos anschauen kann. Zum Zeitpunkt des Selbstexperiments konnte Torben lediglich 5 Videos schauen. Danach musste das NFT “repariert” werden, was 72 Cent in Play-Token und 4 Cent in XCAD-Token kostet. Zieht man diese 76 Cent von Torbens bisherigen Verdienst ab, bleiben ihm 3,34 Euro für das Ansehen von 5 Videos übrig.
Drei Tage nach Start des Selbstexperiments hat Torben über das XCAD Network 10 Dollar verdient. Er zeigt dabei auf, dass der Verdienst an den Wert des Tokens gebunden ist. Zusätzlich müssen mindestens 80% des jeweiligen Videos gesehen werden, um die Belohnung zu erhalten.
Kritische Betrachtung
Trotz der vielversprechenden Anfangsergebnisse ist Vorsicht geboten. Die Einnahmen sind stark von der Marktlage und den Eigenschaften des NFTs abhängig. Viele Videos zum XCAD Network die mit mehreren hundert Dollar Gewinn pro Tag werben enthalten Sponsorings von XCAD, wodurch es nahe liegt, dass manche Youtuber nicht nur eine verzerrte Meinung wiedergeben, sondern darüber hinaus die deutlich teureren Boxen, immerhin bis zu 2.800 US-Dollar, erhalten ohne diese Summe gezahlt zu haben. Durch die teureren Boxen erhalten sie natürlich auch bessere NFTs wodurch größere Gewinnmöglichkeiten gegeben sind.
Das Problem mit dem XCAD Network ist, dass die Creator nichts zahlen müssen, um zu partizipieren. Der Play-Token und das gesamte Netzwerk sind also stets von neuen Nutzern abhängig, die Pakete kaufen und Geld rein bringen. Solange stets neue Nutzer dazu kommen, bleibt das XCAD Network für bestehende Nutzer lukrativ. Wäre Torben zum Zeitpunkt des Allzeithochs in das XCAD Network eingestiegen, hätte er bereits 62 US-Dollar verdient, während sein NFT ca. 677 US-Dollar gekostet hätte. Nach bereits 11 Tagen der Nutzung wäre seine Investition also bereits wieder drin gewesen. Durch den damit vergleichsweise schwachen Kurs benötigt Torben aktuell 72 bis 73 Tage, um seine Investition wieder reinzuholen.
In diesem Zusammenhang kritisiert Torben, dass die anfängliche Berechnung nicht über Angebot und Nachfrage geregelt war, sondern einfach nur möglichst viel Geld in das Projekt gepumpt hat, um möglichst viel Hype zu generieren. Gehört man also zu den ersten Nutzern, profitiert man wie in anderen Projekten von diesem Hype, dem steigenden Kurs und den damit verbundenen hohen Gewinnen. Gehört man jedoch zu den Leuten, die erst später in das Projekt einsteigen, bezahlt man viel für das NFT und erhält täglich weniger Belohnungen.
Am Ende seines Selbstexperiments stand Torben Platzer bei einem Gewinn von 13,07 US-Dollar, allerdings waren die Einnahmen durch den fallenden Token-Kurs beeinträchtigt. Dieser hatte unter anderem zur Folge, dass die “Common Box”, welche Torben zu Beginn für 242 US-Dollar erworben hat, nun für 156 US-Dollar gekauft werden konnte.
Innerhalb des fünftägigen Selbstexperiments konnte er zudem nicht täglich den maximalen 10% Bonus erhalten, da das XCAD Plugin für Chrome jedes Video, welches sich angeschaut wird, automatisch zählt. Passt dieses also nicht zu dem Video-Genre des “Nerds”, fällt der Bonus weg. Torben hebt jedoch positiv hervor, dass somit zumindest die Basisbelohnungen wirklich nebenbei ohne weiteres Zutun erhalten werden können.
Fazit
Das XCAD Network bietet eine innovative Idee, doch reiht sich in ähnliche Projekte aus den Bereichen Play-to-Earn und Move-to-Earn ein, welche Torben Platzer bereits in früheren Selbstexperimenten getestet hat.
Was bei XCAD also der “Nerd” ist, ist bei Axie Infinity (Play-to-Earn) eine Figur und bei “Stepn” (Move-to-Earn) ein Sneaker. Innerhalb jedes Netzwerks gibt es dann einen Token, der verdient werden kann und der dann für die Teilnahme am System verwendet wird, um beispielsweise “Upgrades”, “Level Ups” oder “Reparaturen” zu erhalten. Die Nutzer können dann entscheiden, ob sie Ihre Belohnung reinvestieren möchten, um hinterher vielleicht bessere Belohnungen zu erhalten bzw. im Fall von XCAD überhaupt weitere Belohnungen verdienen zu können oder ob sie Ihre Belohnung auszahlen lassen möchten.
Eine Auszahlung ist für die Unternehmen hinter diesen Netzwerken jedoch nicht gewünscht, da somit die Liquidität des Tokens geschwächt und der Preis des Tokens nach unten gedrückt wird. Mechanismen wie “Reparaturen” und “Upgrades” sind daher der Versuch dieser Unternehmen, den Token innerhalb des Systems zu halten.
Dennoch ist die Auszahlung des Gewinns auf XCAD Network einfach zu bewerkstelligen. Der Play-Token kann gegen BNB-Coins getauscht und anschließend auf die eigene Wallet weitergeleitet werden. Dies dauert ca. 48 Stunden.
Bevor man sich entschließt, in solche Projekte zu investieren, sollte man unbedingt verschiedene unabhängige Quellen anschauen und möglichst viel recherchieren. Oftmals werden Videos auf YouTube von den Netzwerken gesponsert und geben daher keine unabhängige und freie Meinung wieder. Auch bei den Zahlen werden oft Dinge weggelassen und die Influencer erhalten noch zusätzliche Provisionen durch Affiliate Links.
Projekte wie diese sind risikobehaftet und erfordern eine kritische Auseinandersetzung. Die Einnahmen sind stark von den Kursschwankungen abhängig und oftmals ist allein schon der Zeitpunkt des Einstiegs in solche Projekte über Gewinn oder Verlust entscheidend.