Prinz Marcus Erfolgscoaching: Ein Erfahrungsbericht

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Einführung in das Coaching

Torben Platzer hat das neue “Erfolgs-Coaching” von Prinz Marcus erworben und möchte teilen, welche Methoden darin gelehrt werden. Prinz Marcus, der seinen Reichtum unter anderem im Rotlichtmilieu verdient hat, legt seinen Fokus nun auf Coachings. Vor einigen Monaten veröffentlichte er „Prinz Business“, welches als Schneeballsystem entlarvt wurde. Nach Kritiken aus der Community und einer öffentlichen Entschuldigung, hat Prinz Marcus versprochen, es nun selbst in die Hand zu nehmen und die “Schule des Lebens” ins Leben gerufen.

Das Konzept der Schule des Lebens

Wie bei den meisten dieser Coachings, wirbt auch die Schule des Lebens damit, die Fähigkeiten zu vermitteln, die 2024 in der Wirtschaft gebraucht werden. Ziel soll es sein, persönliche und finanzielle Freiheit zu schaffen, und das für nicht mehr als den Preis eines Abendessens. Ein spannendes Versprechen, das Torben neugierig gemacht hat.

Der offizielle Start und die ersten Inhalte

Die Anmeldung zum Coaching endete mit dem Erhalt der Login-Daten und einem Vorstellungsvideo. Das Coaching wurde zusammen mit einem Geschäftspartner namens “Juro” durchgeführt. Sie behaupten, bereits in der Vergangenheit erfolgreich gemeinsame Projekte realisiert zu haben. Unter anderem ist die Rede davon, dass der Geschäftspartner von Prinz Marcus, Sophia Thiel groß und bekannt gemacht hat, auch “die größte und erfolgreichste Facebook Seite Europas” wollen sie gegründet haben. Das Social Media Affiliate Netzwerk, welches laut eigener Aussage zwischen 2012 und 2014 betrieben wurde, soll bis zu 250 Millionen Menschen in Europa erreicht haben. Dabei will Juro auch seine erste Million “aus dem Kinderzimmer heraus” verdient haben.

In seiner Recherche konnte er herausfinden, dass der Geschäftspartner von Prinz Marcus offenbar tatsächlich mit Sophia Thiel zusammengearbeitet hat und ihr einen Deal mit Pro7 verschaffen konnte. Informationen zu der angeblich größten Facebook Seite Europas konnte er jedoch keine finden.

Prinz Marcus erklärt zu Beginn seines Coachings, warum er der richtige Coach für finanzielle Freiheit sei. Marcus besitzt keine Mietshäuser oder Mietwohnungen, jede Immobilie sei sein Eigentum, natürlich dürfen auch Luxusuhren, Autos und anderweitige Immobilien in der Aufzählung nicht fehlen. Negativ anzumerken ist, dass der Zugang zur Schule des Lebens möglicherweise künstlich verknappt wurde. Von 3.000 Anmeldungen kurz nach Beginn ist die Rede. Diese Masse könne schlicht nicht bewältigt werden und man solle schnell sein und sich seinen Platz unter den Ersten sichern.

Direkt bei dem ersten Call, welchen Juro zu Beginn geführt hat, kam es erneut zu einer künstlichen Verknappung. 300 Leute seien dabei, über 3000 würden auf eine Einladung warten. Wann diese jedoch erfolgt, sei nicht absehbar. Auch wurde der Wert des Coachings sehr hoch eingeschätzt, der Einstiegspreis jedoch sehr niedrig, mit dem Ziel, das Coaching als besonders lukrativ darzustellen. Fünfstellige Umsätze seien dank dem Coaching zu erreichen und man würde Schritt für Schritt begleitet.

Als Plattform bei der Schule des Lebens von Prinz Marcus kommt “Skool” zum Einsatz. Diese Plattform hat vor einiger Zeit Hype erzeugt, da bekannte Persönlichkeiten dort eingestiegen sind und zahlreiche Videos bei YouTube dazu veröffentlicht wurden.

Inhalte und Struktur des Coachings

Torben konnte feststellen, dass zu Beginn 117 Videos in der Schule des Lebens zur Verfügung standen. Viele der Videos wiesen eine Länge von mehr als 15 Minuten auf. Im Vergleich zum “Prinz Business”, ist dies also ein Schritt in die richtige Richtung.

Das Coaching startet mit einem Onboarding-Modul, in welchem es um grundlegende Erfolgsprinzipien, aber auch Strategien geht. Geld verdienen soll in der Schule des Lebens über das Anbieten digitaler Dienstleistungen erfolgen. Das Coaching richtet sich dabei sowohl an Angestellte, die sich nebenbei etwas aufbauen oder dazu verdienen möchten, aber auch an Menschen, die hauptberuflich selbstständig werden und beispielsweise eine eigene Agentur gründen möchten. 

Im zweiten Modul geht es dann darum, sein Thema und seine dazu passende Zielgruppe zu finden. Es wird erklärt, warum eine Idee nichts Wert sei und wie man seine Nische stattdessen wählen sollte. Außerdem erhält man 100 Beispiele, wie man auf seine jeweilige Zielgruppe eingehen könnte.

Die Inhalte scheinen gut strukturiert und sinnvoll aufgebaut, allerdings bleibt die Frage offen, ob der Fokus auf digitale Dienstleistungen für jeden Teilnehmer sinnvoll ist. Er merkt an, dass nicht jeder Teilnehmer über die nötige Expertise verfügt, um digitale Dienstleistungen anzubieten. Schließlich müsste ein Mehrwert geschaffen werden, für den andere Leute bereit sind zu zahlen. 

Feedback und Fazit

Nachdem Torben Platzer alle Module der Schule des Lebens durchgearbeitet hat und auch zwei weitere, scheinbar nur spärlich besuchte, Live Coaching Calls mitgemacht hat, kommt er zu dem Ergebnis, dass einzelne Module sehr qualitativ wirken. Das Mindset & Persönlichkeit Modul sei sehr umfangreich und startet bei Null. Es werden Begrifflichkeiten erläutert, Bücher zur persönlichen Weiterentwicklung empfohlen und die richtige Zielsetzung vermittelt.

Was ihn jedoch irritiert hat, war das Modul “Marktbefragung”. Dieses startet damit, dass man seine Zielgruppe besser versteht und lernt, welche Bedürfnisse diese hat, aber schnell gehe es auch darum, komplexe Datensätze selbst aufzubauen und für den eigenen Vertrieb zu nutzen. Dies sei jedoch dahingehend merkwürdig, da Vertrieb nur Sinn macht, wenn man auch Produkte hat. Entsprechende Module haben zum Zeitpunkt von Torbens Selbstexperiment jedoch noch gefehlt. 

Er hat dabei die Vermutung, dass das Coaching der Schule des Lebens nicht neu aufgenommen, sondern recycelt worden ist. Eine mögliche Erklärung, welche diese Theorie stützt, sei einerseits die Voraussetzung einer digitalen Dienstleistung und in manchen Videos wird von dem Lockdown gesprochen, welchen es zu Zeiten der Corona-Pandemie gab. Es scheint sich also um ein Coaching zu handeln, welches in diesem Zeitraum erstellt wurde.

Zum Stand der Veröffentlichung von seinem Video gab es etwas mehr als 200 zahlende Mitglieder in der Schule des Lebens. Dies entspricht einem monatlichen Umsatz von rund 10.000 Euro. Dafür, dass der Kurs scheinbar nur recycelt wurde und Prinz Marcus selbst keinerlei Arbeit damit hat, laut Torben gab es kein einziges Video von Prinz Marcus, überwiegt der monatliche Umsatz den Zeitaufwand also mehr als deutlich.

Die Community der Schule des Lebens wirkt aktiv und zufrieden, wenngleich einige Mitglieder unsicher sind, wie sie ihr Wissen in digitale Produkte umwandeln können. Das Coaching scheint kein kompletter Schwindel zu sein, doch es wäre besser gewesen, wenn von Anfang an klare Instruktionen und verschiedene Geschäftsmodelle präsentiert worden wären.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Coaching von Prinz Marcus durchaus wertvolle Inhalte bietet, sofern man sich für digitale Dienstleistungen interessiert. Die Versprechungen von extrem schnellem Reichtum sollten dabei allerdings kritisch hinterfragt werden. Torben empfiehlt, das Coaching mit realistischen Erwartungen zu beginnen und aktiv im Austausch mit der Community zu bleiben, um den größten Nutzen daraus zu ziehen.

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