Große Gewinne mit Investitionen in Memecoins?

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Erfahrungen mit Krypto-Investitionen

Torben Platzer ist bekannt für seine Experimente mit Kryptowährungen. Er hat Miningfarmen aufgebaut, Helium Router auf Dächern montiert, Stepn und Dimo getestet und auch Investitionen in Kryptowährungen getätigt. Dabei hat Torben stets ausführlich über seine Erfahrungen berichtet.

Memecoins sind inspiriert von humorvollen Internetphänomenen und bieten die Möglichkeit auf erhebliche Gewinne, aber bergen auch große Risiken. Ein bekanntes Beispiel ist der Dogecoin, der auf der Shiba-Inu Hündin Kabosu basiert. Eine japanische Kindergärtnerin wollte im Jahr 2010 lediglich einen Schnappschuss ihrer neu adoptierten Hündin teilen. Doch das Bild selbst, zusammen mit einem absichtlichen Rechtschreibfehler, “Doge” anstatt “Dog”, machte das Ganze zum Internethit.

Als im Jahr 2013 der Bitcoin bekannt wurde und überall nur noch darüber gesprochen wurde, wie man mit Bitcoin nicht nur Geld verdienen, sondern reich werden kann, entstand als Parodie darauf der Dogecoin.

Wie bei eigentlich allen Memecoins hat auch der Dogecoin keinen Nutzen. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, entwickelte sich eine vollständige Eigendynamik. Elon Musk sagte, der Dogecoin wird “irgendwann” zum Kauf von Teslas verwendet. Das NBA Team der Dallas Mavericks unterstützte öffentlich den Memecoin und auch die Fluggesellschaft Air Baltic aus Litauen bot Zahlungen in Dogecoin und Ether an. All das half ebenfalls dabei, den Kurs nach oben zu treiben.

Memecoins sind zweifelsohne faszinierend. Durch die unvorhergesehene Dynamik können sie auf ewig unbedeutend sein, aber auch plötzlich relevant und wertvoll werden. Meist ist der Kurs jedoch recht schwankend und Memecoins haben eher das gefährliche Potenzial einer Spielsucht. Für wenig Geld große Mengen an Memecoins kaufen und hoffen, dass man “gewinnt”, der Kurs also stark steigt.

Und in gewisser Weise ist dies sogar nachvollziehbar. Denn die Community-getriebenen Memecoins können in manchen Fällen über Nacht mehrere Millionen an Marktkapitalisierung generieren.

Als der Pepe-Coin plötzlich durch Social Media und die Community abhob, konnte ein Händler, der zuvor 27 US-Dollar in Pepe investiert hat, einen Profit von fast 4 Millionen US-Dollar erwirtschaften. Mit einer Investition von 100 Euro hätte man rund drei Wochen später, als der Kurs anstieg, über 37 Millionen Euro verdienen können.

Immer beliebter werden Memecoins auf der Solana-Blockchain, welche niedrige Transaktionsgebühren und Geschwindigkeit bietet. Zum Zeitpunkt von Torbens Selbstexperiment bietet der Markt eine Kapitalisierung von über 7 Milliarden US-Dollar.

Strategien und Ablauf der Investition

Torbens Ansatz basiert auf frühzeitiger Investition in neue Tokens. Das Experiment von Torben umfasste ein festgelegtes Budget von 500 Euro, um die Dynamik und Volatilität von Memecoins aufzuzeigen und einen Einblick in den Markt zu erhalten.

Um überhaupt starten zu können, musste Torben zuerst Solana in ein Krypto-Wallet einzahlen. Da er aus früheren Experimenten bereits eine Phantom Wallet hatte, konnte er diesen Punkt überspringen und direkt einzahlen. Anschließend musste er seine Wallet mit einer dezentralen Börse verknüpfen. Ihm wurden dabei sowohl “Raydium” als auch “Jupiter” empfohlen. Raydium listet laut einigen Berichten manche Coins oftmals schneller, Jupiter läuft dafür jedoch stabiler.

Zudem entschied sich Torben bei diesem Experiment, den Telegram-Bot “Bonk Bot” zu nutzen. Dieser bietet ein übersichtliches Interface, hat jedoch den Nachteil, dass nur mit Solana gezahlt werden kann. Für das Experiment ist dies zwar in Ordnung, bei größeren oder längerfristigen Investitionen bietet es sich jedoch an Solana nur für die anfallenden Gebühren zu nutzen und für die Investition selbst einen Stablecoin wie USDT zu nehmen, da die Kursschwankungen dort geringer sind.

Bei dem Bonk Bot fällt zudem eine Gebühr von 1% auf alle Transaktionen an. Außerdem gibt es auch keine Option für Take-Profit, Stop-Loss oder Auto-Sell. Seriöses Trading ist damit also nicht möglich und der Bonk Bot richtet sich daher eher an Hobby-Trader, wobei Torben klar davon abrät.

Für das Selbstexperiment möchte Torben wie folgt vorgehen: Er durchsucht den Markt nach passenden Memecoins, übergibt die Adresse des Coins an den Bonk Bot und kann anschließend eingeben, wie viel er kaufen möchte.

Außerdem möchte er sich verschiedene Telegram-Gruppen ansehen und herausfinden, welche Coins dort gehandelt werden. Außerdem hofft er auf interessante Insides, die ihm für das Experiment weiterhelfen.

Ergebnisse und Performance

Als ein neuer Memecoin namens “Solana Depot” veröffentlicht wurde, hat Torben direkt 0,1 Solana über den Bonk Bot investiert und der Kurs stieg innerhalb kürzester Zeit. Bei einem Profit von 50% entschied er sich auszusteigen, um zu schauen, ob alles funktioniert. Der Coin wird nämlich nicht direkt verkauft, sondern auf der Plattform gegen einen anderen Coin oder Token mit einem anderen Nutzer getauscht. Ein sogenannter Swap.

Torben konnte innerhalb von nur einer Minute seine Investition von 0,1 Solana auf 0,15 Solana steigern. Doch auch er hat negative Beispiele zu berichten. Bei einem anderen Coin hat Torben ebenfalls 0,1 Solana investiert und zwei Minuten später gab es diesen Coin nicht mehr. Die investierten 0,1 Solana hat er dabei verloren.

Das Team hinter dem Coin hat einen sogenannten “Rug Pull” inszeniert. Es wurde gewartet, bis etwas Geld eingesammelt wurde, der Kurs stieg und kurz danach verkauften die Entwickler vermutlich alle Bestände zum Marktpreis. Dies passiert leider häufiger und sorgt eigentlich immer dafür, dass der Kurs auf 0 geht und sich nie wieder erholt.

Einen anderen interessanten Coin konnte Torben ebenfalls finden: Slothana. Dieser Memecoin mit dem namensgebenden Faultier hat allein im Vorverkauf über 15 Millionen US-Dollar eingenommen und auch Torben konnte nicht widerstehen.

Nachdem Slothana veröffentlicht wurde, ging der Kurs recht schnell um 20% hoch. So schnell wie er gestiegen ist, fiel der Kurs jedoch auch wieder. Innerhalb von etwa anderthalb Stunden fiel der Kurs um rund 40% und lag damit sogar unter dem Wert des Vorverkaufs. Einige Investoren haben im Vorverkauf über 100.000 US-Dollar in Slothana gesteckt und ihre Bestände sehr schnell wieder verkauft, um ihre massiven Gewinne von bis zu 2,2 Millionen US-Dollar mitzunehmen. Dies hat den initialen Kursverfall ausgelöst und andere, kleinere Anleger quasi gezwungen ebenfalls zu verkaufen, um entweder zumindest kleine Gewinne zu machen oder um die Verluste möglichst gering zu halten.

Ein weiteres Problem war, dass viele Investoren ihre Airdrops nicht erhalten hatten. Dies sorgte dafür, dass mit Veröffentlichung des Memecoins manche Leute nicht verkaufen konnten. Dies hat unter den Anlegern und der Szene an sich natürlich ebenfalls für Unruhe gesorgt.

Torben entschied sich, Slothana dennoch zu halten, anstatt direkt wieder zu verkaufen, hatte jedoch zum Zeitpunkt des Videos einen Verlust von rund 22%.

Insgesamt hat Toben in 14 verschiedene Kryptowährungen investiert, darunter auch einige etablierte wie “Book of Meme” und „Bonk“, um zu schauen, wie die Kursschwankungen dort aussehen. Er rechnet jedoch nicht damit, dass bei bereits etablierten Memecoins der Kurs plötzlich raketenartig steigt, da diese Coins bereits auf alle möglichen Börsen gelistet sind und schon eine entsprechende Marktkapitalisierung vorhanden ist. Auch ein hoher Profit ist deshalb eher unwahrscheinlich, da man sich ja zum aktuellen Marktpreis einkauft.

Einer der interessantesten Coins war “Livemom”. Torben kann sich zwar selbst nicht erklären, warum er diesen gekauft hat. Zum Ende seines Experiments lag der Profit jedoch bei 214%, weshalb er aus 0,1 Solana insgesamt 0,33 Solana machen konnte.

Er hat jedoch Ergebnisse in beide Richtungen gehabt. Da jeder Mensch Memecoins für unter 500 US-Dollar erstellen kann, kommen quasi minütlich neue dazu. Dies bedeutet entweder, dass sie aufgrund der schieren Masse an neuen Coins bereits zum Scheitern verurteilt sind, noch bevor sie an den Start gehen oder aber von vornherein als Betrug aufgesetzt wurden.

Beispiele dafür sind unter anderem der Memecoin “4”. Dieser basiert auf der Verurteilung des Gründers und ehemaligen CEOs von Binance, Changpeng Zhao. Dieser wurde im April 2024 wegen Geldwäsche, zu der er sich bereits im Dezember 2023 schuldig bekannt hatte, zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Bild von Zhao, auf der er die Zahl vier zeigt, wurde genutzt, um ein Memecoin zu erstellen.

Da es sich bei diesem Ereignis jedoch nur um ein kurzweiliges handelt, welches zudem nicht sonderlich viel mediale Aufmerksamkeit erhält, hält sich der Memecoin ebenfalls nicht lange. Die ersten Käufer realisieren ihre Gewinne, der Kurs fällt, neue Käufer springen rein und heben den Kurs kurzfristig an, um anschließend wieder zu verkaufen. Dies geschah in weniger als 24 Stunden noch einige Male. Doch schlussendlich, in unter 48 Stunden, war der Memecoin am Ende und der Kurs fiel unaufhaltsam.

Ein Beispiel für offensichtlichen Betrug hat Torben bereits innerhalb dieses Selbstexperiments erlebt. Die von den Entwicklern genutzte “Rug Pull” Methode ist jedoch keine neue. Leute kaufen einen neuen Coin und je nach Kursverlauf passiert der Rug Pull innerhalb der ersten 5 Minuten, wenn der erste Peak erreicht ist oder wenn die Liquidität des Coins zwischen 700.000 und 1,5 Millionen US-Dollar liegt.

Nennen kann man dabei Coins wie “Book of Satoshi“, bei denen die Entwickler mit mehr als 400.000 US-Dollar abgehauen sind.

Torben hat während seines Selbstexperiments rund 50 US-Dollar durch solche Betrügereien verloren. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass Betrüger auf der Solana-Blockchain täglich rund 50 Millionen US-Dollar durch Memecoins erbeuten.

Torben hat deshalb immer auf Dextools.io geprüft, ob die Liquidität „gelockt“ ist, der Smart Contract „announced“ und bei Buy/Sell Tax immer 0% steht. Das ist deshalb wichtig, weil die Entwickler die Tax sonst erhöhen könnten, wodurch man dann keine Gewinne mehr realisiert. Außerdem muss „Mint“ immer „off“ sein, da sonst immer weitere Token erstellt werden können, was zur Inflation führt.

Abschließende Betrachtung und Risikobewusstsein

Das Experiment zeigte eine beachtliche Volatilität. Der Höchststand des Wallets erreichte zeitweise 796 Dollar. Schlussendlich ist der Wert aber wieder auf 655 Dollar gesunken. Das zeigt, dass Gewinne realisiert wurden, doch die Schwankungen waren erheblich, was die Investitionen stark risikobehaftet macht. Die etablierten Memecoins waren alle plus-minus 10 Prozent, wobei die anderen Positionen im Minus waren. Das lag daran, dass Torben für das Experiment die Gewinne immer realisiert hat.

Auch darf man die Fülle an Nachrichten und Artikeln zu Memecoins nicht überbewerten, da einige davon einfach bezahlte Werbung sind, während andere positiv berichten, weil sie selbst investiert sind. Sobald das Ganze eine kritische Masse erreicht hat, springen weitere Investoren einfach auf. Oft sind die Gewinner nur die häufig unbekannten Entwickler, die bei einem Rug Pull hunderttausende, manche sogar Millionen US-Dollar ergaunern. Auch einige Influencer verdienen nur durch Kopfprämien, während die empfohlenen Investitionen Verluste machen.

Während das Potential für große Gewinne existiert, betont Torben, dass nachhaltige und kontrollierbare Ergebnisse im Bereich der Memecoins schwer zu erreichen sind. Die Investition in solche volatilen Anlagen bleibt ein Wagnis, welches nicht selten dem Glücksspiel ähnelt, jedoch durch Wissen und Erfahrung etwas gesteuert werden kann. Aufgrund ihrer Natur und der möglichen, oftmals erheblichen Auswirkungen auf die Finanzen, sollten solche Investments von einem tiefgehenden Verständnis des Marktes und einer klaren Risikomanagementstrategie begleitet sein. Potenzielle Investoren sollten sich der erheblichen Risiken bewusst sein und vorsichtig agieren.

Ähnliche Beiträge