Lohnt sich Bitcoin-Mining 2025 noch?
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenDie neue Ära des Bitcoin-Minings
Erst kürzlich hat jemand mit einem Miniaturgerät für unter zweihundert Euro einen Bitcoin-Block gelöst und als Belohnung über 300.000 US-Dollar erhalten. Torben Platzer hat diverse Methoden getestet und diese vom Blocktrainer bewerten lassen, um herauszufinden, ob Bitcoin-Mining aktuell wieder rentabel sein kann.
Während die Kryptowährung lange Zeit nur von technisch versierten Personen genutzt wurde, hat der Großteil den Bitcoin lange Zeit nur belächelt. Nachdem der Preis jedoch immer weiter in die Höhe schoss und Geschichten von Personen bekannt wurden, die Millionen damit verdient haben, gab es immer mehr Menschen, die sich intensiver mit der digitalen Währung beschäftigt haben.
Bitcoin, von Enthusiasten oft als Währung der Zukunft gesehen, hat sich vor allem nach der Zulassung der Bitcoin ETFs einen festen Platz im Finanzsektor gesichert. Die Anlagen, die von institutionellen Investoren genutzt werden, verwalten nun Vermögen von über 129 Milliarden Dollar, was die Akzeptanz von Bitcoin unterstreicht.
Auch Donald Trump hat sich nach seinem Wahlsieg zum Bitcoin geäußert und bekannt gegeben, dass er die USA zu einer „Krypto-Supermacht“ formen möchte. Die Kryptowährung ist daraufhin förmlich explodiert und hat zum ersten Mal in der Geschichte einer Kryptowährung einen sechsstelligen Wert erreicht.
Das hat Torben Platzer ins Grübeln gebracht: Lohnt sich Bitcoin Mining nun doch wieder?
Technologie und Prozesse des Bitcoin-Minings
In den Anfangszeiten wurde Bitcoin-Mining mit normalen Computerprozessoren (CPUs) durchgeführt. Das Konzept eines dezentralen Netzwerks ermöglichte jedem die Teilnahme. Der Blocktrainer erklärt, dass klassisches Mining ein thermodynamischer Prozess ist. Man gibt Energie rein und bekommt im Bestfall seine Goldstücke. Die erzeugte Abwärme ist ein Nebenprodukt.
Beim Bitcoin Mining ist es ähnlich. Die Energie geht in diesem Fall in ein Rechenzentrum. Auch dabei wird Abwärme als Nebenprodukt erzeugt und im Bestfall erhält man auch hier seine Goldstücke. In diesem Fall aber natürlich Anteile der jeweiligen Kryptowährung.
Die Sicherheit und Dezentralisierung des Netzwerks wird durch komplexe mathematische Prozesse gewährleistet, bei denen die Miner konkurrieren, um neue Blöcke zu finden.
Die Herausforderungen des modernen Bitcoin-Minings
Torben Platzer und sein Team experimentierten in der Vergangenheit bereits mit Grafikkarten-Mining. Gestartet mit zehn Grafikkarten, einem speziellen Rack und der passenden Software wurde geschaut, wie viele Bitcoin und damit verbunden, wie viel Geld verdient werden kann. Die Stromkosten waren allerdings so hoch, dass das Projekt unprofitabel war. In dem Versuch, das Selbstexperiment doch noch erfolgreich zu machen, hat Torben eine eigene Halle angemietet und auf die günstigeren Preise beim Industriestrom gesetzt. Zusätzlich hat Torben die Finger von Bitcoin gelassen und ist auf Etherium gewechselt.
Die Umstellung vieler Kryptowährungen auf das Proof-of-Stake-Verfahren und die Entwicklung spezialisierter Mining-Hardware, sogenannte ASICs (Application Specific Integrated Circuits), haben die Möglichkeiten des Heim-Minings weiter reduziert. Solche Geräte sind oft erheblich effizienter, aber auch spezialisierter und teurer.
Heutzutage sind Apps und Programme, die das Mining auf herkömmlichen Computern oder Mobilgeräten versprechen, meist ineffektiv oder gar betrügerisch. Viele dieser Angebote nutzen die Unkenntnis der Nutzer aus und bieten kaum Transparenz oder echte Gewinne.
Cloud-Mining als Alternative?
Cloud-Mining, bei dem Mining-Rechenleistung gemietet wird, erscheint als eine mögliche Alternative.Die Rechenzentren der Anbieter befinden sich meist außerhalb Deutschlands, weshalb der Strom vor Ort günstiger ist. Zudem werden die Anlagen von den Anbietern selbst gewartet.
Torben untersuchte mit „GoMining“ und „infinity hash“ zwei Anbieter, die aktiv Werbung auf YouTube schalten und auch von verschiedenen Influencern beworben werden. Auch innerhalb seiner Community gibt es immer wieder die Frage nach den Anbietern.
Der erste Anbieter „GoMining“ wirbt direkt zu Beginn mit digitalen Minern, die täglich Bitcoin Belohnungen verdienen. Bei den digitalen Minern handelt es sich um NFTs, die laut dem Unternehmen jedoch an echte physische Geräte gekoppelt sind. Laut eigenen Angaben befinden sich die Geräte in insgesamt 9 Rechenzentren auf der ganzen Welt. Aufgrund von „Sicherheitsbedenken“ erhalten die Nutzer jedoch keinerlei Angaben zu den Standorten.
Das Unternehmen wurde im Jahr 2017 gegründet und hat vier Jahre später einen eigenen Token, den „GoMining Token“ (GMT), gestartet. Der Botschafter des Tokens ist dabei niemand geringeres als der ungeschlagene UFC-Leichtgewicht-Weltmeister Khabib Nurmagomedov. Der Token wird zudem auch als interne Währung genutzt. Beispielsweise kann der digitale Miner verbessert oder die Wartungskosten damit bezahlt werden. Bei letzterem erhält man dann auch 20% Rabatt.
Wenn man sich als Neukunde bei „GoMining“ anmeldet, erhält man eine siebentägige Testphase durch einen Bonus-Miner, durch den man sich mit der Plattform und den Funktionen vertraut machen kann. Nach einer Woche hat Torben ungefähr 1,77 US-Dollar verdient. Eine Auszahlung ist jedoch erst ab 0,0001 Bitcoin möglich, was zum Zeitpunkt des Videos in etwa 10 US-Dollar entspricht.
Wenn man einen Miner auf der Plattform erstellt, sieht man neben der aktuellen Konfiguration auch den Kurs des Bitcoins, sowie darauf basierend den voraussichtlichen Gewinn. Für den Gewinn gibt es zwei wesentliche Merkmale. Zum einen die Rechenleistung, gemessen in Tera-Hashes pro Sekunde (TH/s) und zum anderen die Energieeffizienz, gemessen in Watt pro Terahash (W/TH).
Torben hat den Miner für 429 US-Dollar rekonstruiert. Laut den Berechnungen der Seite erwirtschaftet dieser einen jährlichen Profit von 144 US-Dollar. Wartung und Stromkosten sind dabei bereits abgezogen. Sobald der Miner bezahlt wurde, beginnt er 24 Stunden später bereits mit dem Schürfen.
Der digitale Miner kann zudem auch über den internen Marktplatz der Plattform an andere Nutzer verkauft und somit wieder liquidiert werden. Torben möchte das Selbstexperiment jedoch erstmal weiterlaufen lassen und überlegt sich, ein eigenes Video dazu zu machen.
Wirklich überzeugt ist Torben jedoch nicht. Vordergründig sollte es um den Kern des Projekts gehen, also die physischen Mining-Geräte gehen. Allerdings wird weder im Imagefilm von „GoMining“ noch auf der Website wirklich viel dazu erzählt. Stattdessen wirbt das Unternehmen mit „lebenslangen Belohnungen“, was Torben eher unseriös findet.
Die „Gamification“ des Anbieters ist derartig hoch, dass Torben sich vorstellen kann, welche Zielgruppe angesprochen werden soll: Personen, die sich nicht genau auskennen, daher nicht nachhaken und eher spielerisch dabei sein wollen.
Es findet sich auch die Aussage auf der Seite, dass die digitalen Miner effizienter arbeiten würden, als richtige Miner. Für Torben, der bereits einige Erfahrungen mit Mining sammeln konnte, klingt das auch recht unseriös und erinnert ihn an ein Schneeballsystem. Die Bewertungen sind zwar sehr positiv, das Unternehmen setzt jedoch auch stark auf Kooperationen. Auch Affiliate Links und Promo Codes sind dabei immer wieder zu finden.
Laut der Plattform selbst erhalten Nutzer, die erfolgreich über ihren Promo Code jemanden werben, bis zu 10% des Kaufpreises des neuen Nutzers als Guthaben. Torben gibt dabei zu bedenken, dass dem Unternehmen dadurch das Geld fehlen könnte, um neue Geräte zu erwerben.
Der zweite Anbieter ist „infinity hash“, welcher laut ihrem eigenen Linkedin-Profil sowie diversen Artikeln in Georgien sitzt. Laut dem Impressum der Seite befindet sich „infinity hash“ jedoch in einem Coworking-Space in Hongkong.
Die Mining-Geräte sollen sich in Containern befinden, welche durch günstigen Überschuss-Strom betrieben werden. Der Überschuss-Strom kommt dabei von einem Wasserkraftwerk aus dem Süd-Ural. Laut eigenen Angaben kostet der Überschuss-Strom 4,5 Cent pro Kilowattstunde. Zudem werden wohl nur 50% der Nettoerträge an die Investoren ausgezahlt. Die restlichen 50% werden reinvestiert, um beispielsweise neue Geräte zu erwerben oder weitere Standorte auszubauen.
Direkt auf der Plattform kann man Shares kaufen und somit zum Investor werden, welcher proportional zu seinen Anteilen entlohnt werden soll. Torben hat dies getestet und Anteile im Wert von 100 US-Dollar erworben. Zum Zeitpunkt des Videos soll Torben dadurch 4 Cent pro Tag bzw. 1,06 US-Dollar pro Monat erhalten. Eine Auszahlung ist ab 0,0005 Bitcoin möglich, wobei zusätzlich noch eine Transaktionsgebühr in Höhe von 0,00014 Bitcoin fällig wird.
Auch wenn „infinity hash“ erstmal seriös klingt und auch die Berichte transparent erscheinen, gibt Torben zu bedenken, dass ein solches Unternehmen erstmal einige Jahre laufen muss, um profitabel zu werden.
Der Blocktrainer hat zudem zum Thema Cloud Mining eine eindeutige Meinung. Abseits der noch existierenden Anbieter haben sich nahezu alle Cloud Mining Projekte als Betrug herausgestellt. In manchen Fällen wurde zudem spekuliert, ob es sich um einen Betrug gehandelt hat oder der Anbieter durch schlechtes Wirtschaften das Projekt nicht aufrechterhalten konnte.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bitcoin-Mining für Einzelpersonen in Deutschland nicht mehr rentabel ist. Die Risiken und die geringe Rendite bei Anbietern im Ausland machen direkte Investitionen in Bitcoin oder andere Kryptowährungen zu einer potenziell attraktiveren Option. Vorallem wenn man auch die steuerlichen Aspekte einbezieht.
Unternehmen könnten jedoch Vorteile aus dem Mining ziehen, besonders wenn sie die Abwärme anderweitig nutzen können. Passend dazu gibt es aktuell ein Unternehmen in Holland, welches die erzeugte Abwärme nutzt, um die Heizkosten ihrer Tulpenfarm zu senken. Die Bitcoins, die dabei geschürft werden, sind somit quasi vom Hauptprodukt zum Nebenprodukt geworden, haben aber trotzdem einen hohen Wert.
Insgesamt muss man sich bewusst sein, dass erfolgreiche Mining-Unternehmen sich zunehmend auf den Kauf von Bitcoin konzentrieren, anstatt in teure Mining-Infrastruktur zu investieren.